Laientheater in Vollendung 40. Theatersaison in Mühlried eröffnet (Januar 2012 Schrobenhausener Zeitung)

Mühlried (hvo) In die bereits 40. Saison starteten die Laiendarsteller des SC Mühlried am vergangenen Wochenende, und wie in all den Jahren zuvor waren köstliche Stücke ausgewählt und dem begeisterten Publikum dargebracht worden. Unter der bewährten Regie von Franz Schäfer und Herbert Nadler, die auch für die Auswahl der Stücke und einen Großteil des Bühnenaufbaus verantwortlich zeichnen, liefen die Darsteller zu Höchstform auf und boten den Zuschauern einen unterhaltsamen Abend im Sportheim an der Rinderhofer Breite.

Der Abend begann mit dem Einakter "Die Heiratsvermittlung" von Walter G. Pfaus. Bei der Heiratsvermittlerin Heidi (zurückhaltend und doch mit Herz gespielt von Katrin Treutner) findet sich die etwas derbe Kundin Ingrid ein (Daniela Schilling tritt so auf, wie es die Rolle erfordert, mal etwas das Dummchen, dann wieder berechnend) - auf der Suche nach einem Mann, der alles haben soll: Geld und Schönheit. Dass dies mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist, kann sich der geneigte Leser vorstellen - anschauen sollte er es sich aber selbst.

Dann ging der Vorhang auf zum Hauptstück des Abends. Zum Jubiläum gibt es in Mühlried gleich einen Vierakter, Martin Stelzer hat sich die bayerische Kriminalkomödie "Freig'sperrt" einfallen lassen und zu Papier gebracht. In einer Zelle öden sich die beiden Insassen Furtner (Hans Berger zieht alle Register seines reichen Theaterschatzes) und Vitus Loamsiader (Reinhard Felbermeir in einer Paraderolle, er gibt den unterbelichteten Knacki herrlich und ist die zentrale Person im Stück) nach schon zwei Jahren gemeinsamen Einsitzens an. Beaufsichtigt werden sie vom Oberaufseher Karl Maria Zapf (Manfred Hiltner heuer wieder in einer Rolle, die seinen Fähigkeiten entspricht) sowie dem stets müden Robert Rost, dem Franz Schäfer in allen Szenen den richtigen Ausdruck verleiht. Versorgt werden Insassen und Aufseher von der Köchin Paula (Monika Schrittenlocher beherrscht ihre Rolle perfekt) und von der Ärztin Sophie Werner, der - wen wunderts - alle zu Füßen liegen (Anja Riedmeier erst im zweiten Jahr auf der Bühne in Mühlried, aber nicht mehr wegzudenken). Um die Geschichte etwas auszukleiden, taucht die liebende Gattin Lisbeth des Loamsiader auf (Elfriede Horsch deftig kräftig, legt sich auch mit der Obrigkeit an), dann kommt der neue Aufseher Herbert Düserl (Matthias Janko köstlich in seiner Angst, sieht immer und überall Gefahr für sich) und schließlich bekommt die Zellengemeinschaft Zuwachs durch den neuen Häftling Manfred Sixtner (Herbert Nadler kann auch in dieser Rolle brillieren). Der Neue hat Probleme - mit seiner nicht besonders hellen Ehefrau Tanja (Claudia Berger spielt die Dame routiniert) und mit seinem Anwalt Ottokar Heinlein (Korbinian Nadler gibt seiner Rolle Profil ), der ihm diese Peinlichkeit nicht ersparen konnte. Und weil es ihm nicht sauber genug ist in der Zelle, läst er sogar seine eigene Putzfrau Josephine kommen (Bettina Krähling spielt den Putzdrachen äußerst resolut), und schließlich ist da noch die Ehefrau Isabella des Herrn Oberaufsehers, die nach Höherem strebt - der Herr Gemahl sollte endlich Direktor werden (Rita Reisner weiß auch in dieser Rolle zu überzeugen). Die Herren Insassen streben natürlich auch - nach Freiheit; wie ihnen dies gelingt (und auch nicht), dies gibt reichlich Gelegenheit für die Zuschauer zu Lachsalven und Szenenapplaus. Und am Ende ist man wieder schiedlich friedlich in der Zelle vereint...und das Publikum dankte mit einem rauschenden Schlussapplaus und zahlreichen Vorhängen.

Dass die beiden Stücke ohne Textlücken blieben, dafür sorgten als Souffleusen Rita Reisner und Katrin Treutner, für die Maske war auch in diesem Jahr Monika Schrittenlocher verantwortlich.



Theater Mühlried startet in die 40. Saison (Dezember 2011)

Bewährtes Ensemble im Probenstress.

Mühlried (hvo) Eine bewährte Theatergruppe startete inzwischen in die schon 40. Saison – die Spieler des SC Mühlried wollen auch in den Aufführungen im Januar 2012 ihre Besucher bestens unterhalten und sind darum, nachdem die Leseproben schon abgeschlossen sind – neben dem Bühnenaufbau – bereits eifrig mit den Proben beschäftigt. Schließlich soll zur Premiere, traditionell am Dreikönigsfest, alles sitzen – der Text ebenso wie Mimik und Gestik.

Franz Schäfer und Herbert Nadler, die auch diesmal wieder Regie führen, haben erneut zwei lustige Stücke herausgesucht. Neben dem Einakter „Die Heiratsvermittlung“ von Walter G. Pfaus gibt es diesmal den Vierakter „Freig’sperrt“ aus der Feder von Martin Stelzer. In beiden Stücken kommen Akteure zum Einsatz, die schon Bühnenerfahrung haben – manche mehr, manche weniger. Aber alle sind mit Engagement bei der Sache, und bei den Proben, die diese Woche begonnen haben, wird viel gelacht und alle haben sichtlich Spaß am Theaterspiel. Derzeit wird noch zweimal pro Woche geprobt, in der „heißen Phase“ ab Weihnachten dann sogar drei mal – man sieht, auch Theater spielen kann anstrengend sein! Fest eingeplant sind neben der Premiere insgesamt sieben Vorstellungen, dazu kommen aber noch, falls erforderlich, Zusatzvorstellungen für die „Silberne Raute“ und eine Jubiläumsaufführung.